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Der Brückensteig

Einzigartiges Höhenerlebnis über der Wupper

Seit fast 125 Jahren verbindet die Müngstener Brücke Remscheid und Solingen. Mit ihren 107 Metern ist sie Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke. Und nun kann man sie sogar erklimmen – auf dem europaweit einzigen Steig, der über imposante Stahlbögen führt.

Den Highlight-Moment erleben die meisten Teilnehmer der Brückenstieg-Klettertour auf der Aussichtsplattform in über 100t Metern ü.NN, nachdem sie entlang der Außenkante einen der beiden gigantischen Brückenbogen hinaufgestiegen sind. Keinen lässt der Blick über das Tal der Wupper kalt. Tief unten der wiesengesäumte Brückenpark mit Haus Müngsten, wo die zweieinhalbstündige Tour beginnt. Zu beiden Seiten das geschützte Fauna-Flora-Habitat-Gebiet mit Laubwäldern und beeindruckenden, steilen Hängen. Weiter hinten der Aussichtspavillon „Diederichstempel“, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts – wie die Brücke selbst auch.

Ein in Europa einmaliges Erlebnis

Die Idee für diese einzigartige sportliche Möglichkeit, das Bergische Land und vor allem Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke hautnah zu erleben, stammt vom Wuppertaler Søren Walla.
Den Anstoß dazu gaben vor rund zehn Jahren Team-Events, die Walla mit seinem Unternehmen, der Deepwood GmbH, im Brückenpark veranstaltet hatte: so unter anderem mit Kletteraktivitäten. „Ich weiß noch, wie ich im Schatten der Brücke vor einer zehn Meter hohen Kletterstation stand und mich fragte, warum wir eine zehn Meter hohe Leiter erklettern unter einer Brücke, die zehn mal zehn Meter hoch ist und an der die Deutsche Bahn eine Treppenanlage angebracht hat – und die eines der spektakulärsten Bauwerke ist, die ich kenne“, erzählt der Initiator des Brückensteigs. Mit dieser Idee recherchierte Søren Walla zunächst: Etwas Vergleichbares gab es zu dem Zeitpunkt nur im australischen Sydney mit dem „Bridgeclimb“ über die Sydney Harbour Bridge, die er dann auch mitmachte, um ein Gefühl für ein ähnliches Erlebnis zu seiner Vision zu bekommen. Anschließend galt es, , ein tragfähiges Konzept zu entwickeln und Partnerschaften, unter anderem mit der Deutschen Bahn als Eigentümerin des Bauwerks, zu schmieden.

Ab dem 1. August ist nun möglich, was sich die Erbauer der Brücke, Anton von Rieppel als leitender Ingenieur und sein Team, sicherlich in ihren kühnsten Träumen nicht hätten ausmalen können: Die Treppe, die eigentlich für Inspektionsgänge von Bahnmitarbeitern installiert worden ist, wird nun zur touristischen Attraktion, um diese einzigartige Industriekultur eindrucksvoll zu erleben.

Wehr am Wipperkotten in Solingen

Spektakuläre Aussicht

„Die Wahnsinnsaussicht vom höchsten Punkt der Brücke“, das ist es, was Søren Walla, Geschäftsführer der Wuppertaler Firma Deepwood, die für den Betrieb der neuen Attraktion verantwortlich zeichnet und die Touren durchführt, immer wieder aufs Neue fasziniert.
Gruppen mit maximal zwölf Teilnehmern erklimmen die Brückenbogen nun Stufe um Stufe und begeben sich so auch auf die Spuren der damaligen Abenteurer. Schließlich war es im Jahr 1897 ein großes Wagnis, das 465 Meter lange Stahlbauwerk erstmals im Verfahren des freien Vorbaus so zu errichten, dass die beiden Bogenhälften ohne weitere Gerüste bis zum Bogenschluss so aufeinander zugebaut wurden, dass sie am Ende punktgenau zusammenpassten.

Auf dem Weg zum Welterbe

Der neue Brückensteig verschafft dem „Denkmal von nationaler Bedeutung“, was die Müngstener Brücke schon seit 2012 ist, sicherlich weiteren Aufschwung auf ihrem gemeinsamen Weg mit fünf baugleichen Brücken in Europa zum UNESCO-Welterbe. Denn, war das imposante Bauwerk bisher dem Bahnverkehr vorbehalten, kann die Bogenkonstruktion nun erstmals auch zu Fuß erobert werden.

Balkhauser Kotten Solingen

Teilnehmer mit Seilen und Helmen gesichert

Start- und Endpunkt der Touren ist das Haus Müngsten, direkt unter der Brücke. Ausgebildete Trainerinnen und Trainer, die die Tour begleiten, erläutern hier das Sicherheitssystem, die korrekte Handhabung mit der Kletterausrüstung (Gurte und Helme), die zur Verfügung gestellt wird.
Dann kann das gemeinsame Abenteuer auch schon beginnen – zunächst geht es den Hang hinauf, ehe die Teilnehmer über die Wartungswege und den Rundbogen der Brücke auf eine Plattform gelangen. Pausen bieten die Gelegenheit, Fotos zu machen.

Sengbachtalsperre Solingen

Weitere Infos

Die Touren können sowohl von privaten Gruppen und Personen als auch von Firmenteams gebucht werden. Das Mindestalter für die Teilnahme ist sechs Jahre, in Begleitung eines Elternteils.
Die Gruppen umfassen bis zu zwölf Personen. Die Tickets pro Person kosten79 Euro (ermäßigt 69 Euro). Gutscheine für zunächst 55 Euro sind ab sofort unter brueckensteig.de bestellbar. Bitte beachten: Tickets müssen vorab online gebucht werden.

Öffnungszeiten:
Mittwoch, Freitag: 13:00 – 18:00 Uhr,
Samstag, Sonntag, Feiertage: 10:00 – 18:00 Uhr,
Montag, Dienstag, Donnerstag: auf Anfrage

Die Touren beginnen in den Räumen der Deepwood GmbH auf der zweiten Etage von Haus Müngsten, Müngstener Brückenweg 71, 42659 Solingen.

Mail: info(at)brueckensteig.de, Tel.: 0202 – 69520680.

Vor Ort kann man z.B. bei einem kühlen Getränk auf der Terrasse die Teilnehmenden der Tour beobachten.

Anreise:
Die Anreise mit der Bahn erfolgt bis zum Bahnhof Solingen-Schaberg, dann zu Fuß steil bergab bis zum Brückenpark. Die nächstgelegene Bus-Haltestelle „Müngsten Brückenpark“ befindet sich nur knapp 500 Meter von Haus Müngsten entfernt. Parkplätze sind aus allen Richtungen ausgeschildert. Ein Fußweg von gut fünf Minuten führt von den Parkplätzen bis zum Haus Müngsten.

Fotos: Brückensteig / Deepwood GmbH, Sonja Nordmann
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