Startseite » Zu Wasser und zu Lande

Zu Wasser
und zu Lande…

AUSZEIT DELUXE BEIM RADELN,
KANUFAHREN UND EISLAUFEN

Solingen ist nicht nur eine Handball-Hochburg.
Für sportlich Ambitionierte gibt es zahllose Möglichkeiten,
sich – vor allem an der frischen Luft – auszutoben.

Einen Tag ohne Sport kann sich Ex-Profihandballer Max Ramota (43) kaum vorstellen. Für seinen Weg zur Arbeit einmal quer durch die Stadt nutzt er regelmäßig das Rad. Auch sonst weiß der Wahl- Solinger genau, welche sportlichen Highlights Solingen zu bieten hat. „Wenn ich morgens über die autofreie ‚Korkenziehertrasse‘ quer durch die Stadt radele, um zu meinem Arbeitsplatz in Höhscheid zu gelangen, denke ich oft darüber nach, was für ein Glück das ist, diesen wunderbaren Weg ins Büro zu haben“, berichtet der fast zwei Meter große gebürtige Kölner. Seit über zehn Jahren wohnt und arbeitet er in der Klingenstadt. Früher aktiver Profi-Handballer, heute beim Handball-Erstligisten Bergischer HC 06 Sportlicher Leiter für die Damenabteilung und zuständig für die Schulkoordination. Das Radfahren gehört für ihn neben Workout im Garten oder Studio zum täglichen Fitnessprogramm.

Autofrei mitten durch die City

Auf einer Länge von gut zwölf Kilometern windet sich die für Fußgänger und Radfahrer ausgebaute Korkenziehertrasse mit einem S-förmigem (wie das Gewinde eines Korkenziehers) auf der ehemaligen Bahnstrecke durch die Stadt. Startet man in der Nähe der S-Bahnstation Bahnhof Mitte am Südpark, so ist der Stadtteil Gräfrath in weniger als einer Stunde mit dem Rad erreicht. Meist geht es leicht bergan vorbei an Gärten und Hinterhöfen. Man passiert den Botanischen Garten ebenso wie einige kleine Rastplätze mit schöner Aussicht über Felder und Wiesen. In Gräfrath hat der insgesamt rund 300 Kilometer lange „Bergische Panorama-Radweg“ Anschluss an die durch Wuppertal führende „Nordbahntrasse“. Fährt man diese bis Oberbarmen, erreicht man weiter auf dem Fundament der alten Kohlenbahn nach rund 25 Kilometern Hattingen. Wählt man den Weg über den Panorama-Radweg Niederbergbahn, landet man in Essen-Kettwig: www.panoramaradwege.bahntrassenradeln.de/etappe03.htm. In jedem Fall eine Tour auf den Spuren der Industrialisierung: Ende des 19. Jahrhunderts entstanden auch im Bergischen Land zahlreiche Schienenwege auf Trassen mit Viadukten und Tunneln, um die Produktionsstätten mit Rohstoffen zu versorgen und deren Waren abzutransportieren. Dafür waren extrem schwere Eisenbahnwaggons notwendig. Für diese wurden zur Überwindung der vielen Täler diese Trassen inklusive einiger Unterführungen und Brücken gebaut, die nun heute bei Freizeitsportlern sehr beliebt sind.

Natali Tesche Wasseraufnahme Solingen

MTB-Parcours für Profis

In Sachen Radsport hat Solingen noch andere Besonderheiten aufzuweisen: etwa die Mountainbike-Strecke „Klingentrail“, einzigartig im Bergischen Land. Die im September 2018 eingeweihte Strecke startet nahe des Naherholungsgebiets Bärenloch und führt über 1,2 Kilometer talwärts Richtung Wupper. Ein MTB-Parcours mit „Tables“, steilen Kurven und Sprunghügeln, sowohl für Profis als auch streckenweise für Anfänger geeignet. In Solingen mit dem Rad zu fahren, das bedeutet oft ein ständiges Auf und Ab. Es gibt aber durchaus auch Wege, etwa durch die Ohligser Heide, die kaum Steigungen mit sich bringen. Bei der rund 20 Kilometer langen „Ohligser Heide – Tour“ etwa, vorbei an Heide- und Moorflächen, Wiesen und Feldern sind nur 170 Höhenmeter zu überwinden. Für die Radtour quer durch das Naturschutzgebiet benötigt man etwa 1,5 Stunden, Start- und Zielpunkt ist die S-Bahn-Station Vogelpark. Unterwegs kann man sich im Freibad Heide erfrischen.
Versteckt im Grünen gibt es in Solingen auch eine Radrennbahn. Der 1947 erbaute 384 Meter lange Betonring ist eine Seltenheit, die von Zeit zu Zeit u.a. von den Mitgliedern des Vereins RC Schwalbe 03 als Austragungsort von „Steherrennen“ genutzt wird: Vor jedem Rad fährt dann auf der steilen Rennbahn ein Teammitglied auf dem Motorrad. So kann der Radler den Windschatten nutzen und noch schneller durch die Kurven flitzen. Profis schaffen auf diese Art einen Schnitt von 80 Kilometer die Stunde.

Mit dem Rad rund um Solingen

Auf den Spuren dieses Rundkurses, als „Klingenring“ bekannt, sind gut trainierte Biker auch heute noch unterwegs und benötigen dafür rund fünf Stunden. Vorbei geht es dabei durch tiefe Wälder, idyllische Bachtäler, vorbei an den schroffen Hängen der Wupper und über Höhenrücken, von denen man einen weiten Blick genießt. Man sieht Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke, die Müngstener Brücke, ebenso wie Schloss Burg, eine der größten Burgen Westdeutschlands. Ebenso entlang des Weges: einige der typischen bergischen Hofschaften mit ihren Fachwerkhäusern sowie Kotten, die von der Schleifer-Tradition der Stadt zeugen. Sie liegen an der Wupper, wohin es auch Kanuten zieht. Etwa den mehrfachen Weltmeister und Olympiadritten von 1996, Thomas Becker. Zusammen mit seiner Frau bietet er geführte Kanutouren auf seinem Heimatfluss an.

Kanutour in der Wupper Solingen

Im Kanu
über die Wupper

Ein Erlebnis für Jung und Alt, solange die Wupper genug Wasser führt und aufgrund von Unwettern nicht zu reißend wird. Mit seinen zwei Kindern hat Max Ramota das auch schon einmal ausprobiert und viel Spaß gehabt: „Man sieht seine eigene Heimat einmal von einer ganz anderen Seite und bekommt auch ein tieferes Verständnis dafür, die Natur unbedingt schützen zu müssen.“ Ehrenamtlich engagiert sich der studierte Betriebswirt für den Verein „max-camp“, der sich stark macht für den Nachwuchs, etwa in Form von Ferien-Handballcamps.

Mitten im Grünen wahlweise
Beach-Volleyball oder Eislaufen

Neben dem Handball stehen da auch andere Sportarten auf dem Programm. Kein Wunder, dass Max Ramota auch selbst gern Neues ausprobiert. Etwa Beachvolleyball. Ein tolles Umfeld findet man dafür im Ittertal: mehrere Sandplätze, ein Kiosk, zusätzlich Tischtennisplatten u.ä.. Im Sommer lädt das Freibad zum Schwimmen und Planschen ein, im Winter die Eislauffläche zum Schlittschuhlaufen. Eine Freizeitanlage mitten im Wald, mit einem großen Parkplatz und ausreichend Platz für jeden. Diesen Effekt weiß auch Max Ramota zu schätzen: „Ob man in seiner Freizeit nun lieber läuft, Rad fährt oder schwimmt – in Solingen findet man stadtnah Plätze, die nicht überlaufen sind und inmitten von Grün ohne Lärm und Hektik genügend Raum für alle bieten, die sich erholen wollen.“

Natali Tesche Wasseraufnahme Solingen

Regelmäßig werden, manchmal von Solinger Vereinen organisiert oder durch Sponsoren ermöglicht, Turniere abgehalten. Die Anmeldegebühr ist immer im Voraus fällig, Angaben dazu auf der Website: www.ittertal-verein.de

Informationen

Infos zum Handball-Erstligisten
Bergischer HC: www.bhc06.de

Freibad Heide
Langhansstr. 100, 42697 Solingen,
Parkmöglichkeit: Wanderparkplatz Engelsberger Hof, ca. 10 Minuten zu Fuß,
Liegewiese und kleiner Sandstrand mit Leih-Liegestühlen, ein 50-Meter-Sport-, ein Plansch- und ein Nichtschwimmerbecken mit kleiner Rutsche sowie ein separates Sprungbecken mit 1, 3 und 5 Meter-Sprungturm

Kanutouren
gepaddelt wird in 3er- und 4er-Canadiern,
Infos: www.wupperkanutouren.de sowie
telefonisch: +49 (0) 212 – 264 2705

„Förderverein Ittertal e.V.“
Mittelitter 10, 42719 Solingen,
www.ittertal-verein.de
Öffnungszeiten Beachvolleyball-Plätze von
Mai bis September: täglich von 10 bis 22 Uhr

Fotos: Leon Sinowenka, Thomas Czeckay, Thomas Becker
Copyright: Stadt Solingen, 2020